Die Lichtfänger in Irland und Nordirland

Thorsten DenzJanuar 08, 2023Exkursionen 20220 comments

Oktober und November 2022, Thorsten Denz

Nach einer etwas längeren Pause sind fünf Lichtfänger mit einem halben Jahr Vorbereitung nach Irland gereist. Dabei sind Sabine, Roswitha, Dietmar Jörg und ich selbst. 

Fotografisch interessante Ziele gibt es zuhauf über die gesamte Insel verstreut. Natürlich gab es auch einige Wünsche bezüglich der Reiseziele, wir haben aber nur 11 Tage, daher galt es sich einzuschränken. 

Die Wahl fiel auf den Norden Irlands sowie Nordirland. Selbst in der Saison ist es dort nicht so überlaufen wie im Süden der Insel und die Landschaft ist sowieso spektakulär, zu dem ist es etwas günstiger. 

Tag 1 

Also, die Koffer gepackt, die Kamera umgehängt und los geht’s: wir fliegen nach Dublin und überqueren am gleichen Tag noch die Insel, immer gen Westen. Auf der Hälfte machen wir unsere Mittagsrast in einem Supermarkt mit heißer Theke. Während des Essens spricht uns gleich jemand an, auf Deutsch, mitten in Irland: ein Deutschlehrer aus dem Ort. 
Ein kurzer Stopp in Galway und auf einem Friedhof, fahren wir bereits in der Dunkelheit das Hotel an. Der gelungen Abschluss ist ein echter irischer Abend bei Bier und Livemusik. 

Tag 2

Mit einem Irischen Frühstück im Bauch sind wir zur Kylemore Abbey aufgebrochen, natürlich nicht ohne ungeplanten Zwischenfotostopp. Die Reise geht weiter durch Connemara, zu Wasserfällen und der Pinieninsel, einem kleinen Fischerhafen, einem Stopp für die unglaubliche Aussicht auf der Sky Road, mit noch unglaublicherem Wind. Eigentlich sind nur Dietmar und ich fotografieren bevor wir zum Abendessen nach Clifden einkehren. Von hier geht es gleich wieder zurück zum Hotel.

Tag 3

Nach dem nächsten reichhaltigen Frühstück verlassen wir bereits unser erstes Hotel und brechen gen Norden auf. Das ist einer der längsten Reisetage, die wir auf der Route haben mit nur wenigen Halts am Down Patrick Head, dem Devil’s Chimney und Glencar Waterfall am Glencar Lough. Diesmal ist auf beiden Wasserfällen tatsächlich Wasser gefallen. Nach dem Abendbrot geht es in der Dunkelheit noch vorbei an Donegal bis nach Ardara zur nächsten Unterkunft. 

Tag 4

Der vierte Tag beginnt mit einer Führung in der Sliabh Liag Destillerie, natürlich nicht ohne vorher gefrühstückt zu haben. Das haben wir noch fußläufig erledigt, dann ging es wieder auf die irischen Straßen zum Assaranca Wasserfall und dem Glencolumbkille Folk Village, einem kleinen, malerischen Freilichtmuseum. Das Finale für diesen Tag ist die Aussicht auf Irlands höchste Klippen, dem Sliabh Liag, hier spielt sogar das Wetter mit. Glücklicherweise können wir mit dem Auto bis zum Aussichtspunkt fahren, im Sommer geht das nur mit dem Shuttle Bus. Die Rückfahrt ist allerdings eine echte Herausforderung bei Dunkelheit, Dauerregen und den schlecht einsehbaren kleinen irischen Straßen. 

Tag 5

Der Fototag beginnt mit einer Sturmvorhersage und Regen am Glengesh View Point. Nach kurzem Fotostopp in Irlands größtem Fischereihafen Killybegs fahren wir weiter zum St. John’s Point, müssen aber am Strand halten, da die öffentliche Straße hier endet. Ein Teil macht sich zu Fuß bei Wind und Regen auf den Weg zum Leuchtturm. Ich bleibe am Strand und genieße die vielen Details an der kleinen Kippe neben dem Strand. Zum Aufwärmen und etwas Trocknen geht es zu Kaffee und Kuchen in der Stadt Donegal und weiter zum Portnoo Beach und abschließend nach Rossbeg. Alles bei viel Wind und durchaus wechselhaften, irischen Bedingungen. 

Tag 6

Und wieder heißt es Abschied nehmen, es geht weiter in den Norden Donegals. Die erste Fotolocation ist der Crohy Head Sea Arch bei bestem Licht. Mit mehreren kleinen Stopps geht es weiter zum Bád Eddie, einem Schiffswrack auf dem Strand bei Bunbeg, wo wir nach Regeneinbruch kurzerhand zu Mittag einkehren. Nach einem leckeren Halt besuchen wir Dunlewey, die leerstehende und verfallen Kirchenruine und dem noch wesentlich mehr verfallenen Ghost Village. Dieses macht bei unglaublich passendem, tiefem und schönem Licht seinem Namen alle Ehre. Die Sicht auf den Errigal von hier ist dabei wirklich unglaublich. Ebenso der anschließende Sonnenuntergang auf dem Weg zum Hotel. 

Nach dem Abendessen gehen Jörg und ich zum Pier, um die Sterne zu fotografieren. Es sind nur noch wenige Wolken unterwegs und es ist aufgrund der geringen Besiedlung wirklich dunkel. 

Tag 7

Und es geht noch weiter in den Norden, diesmal zum Fanad Head Lighthouse und dem Horn Head. Der Leuchtturm ist zwar für Besucher geschlossen, aber die Aussicht auf den Leuchtturm oberhalb der felsigen Klippen ist hier das eigentliche Motiv. Es ist ein grauer Tag mit durchaus ausgeprägten Schauern. Abschließend beschert uns an gleicher Stelle wie am Vortag ein toller Sonnenuntergang. 

Tag 8

Erneut nehmen wir Abschied und fahren bis zum Ende, sprichwörtlich. Und zwar zum nördlichsten Ende Irlands, Malin Head. Wir finden eine wirklich traumhafte Küstenlandschaft mit Klippen, Steilküste, Wind und Wellen. Nächster Halt ist das Inishowen Lighthouse. Nachdem wir beim Abendessen erfahren, dass die Fähre nach Nordirland tatsächlich nicht fährt, nehmen wir den 90 km Umweg über Derry/Londonderry nach Bushmill, Nordirland. 

Tag 9

Noch vor dem Frühstück geht es los, wir sind bei den Dark Hedges, einen der legendären Fotospots in Nordirland. Auch wenn der Sonnenaufgang vergeblich auf sich warten lässt, ist es dennoch ein lohnendes Motiv. Also zurück zum Frühstück und weiter an der Küste entlang. Wir starten im Westen bei Downhill Beach und arbeiten uns über Portstewart, dem Dunluce Castle zum Giants Causeway vor. Bei was für einem Wetter, komplett durchnässt harren wir auf den Felsen aus und haben diese einen Augenblick für uns, bei Regen, Sonne, Sturm und Wellen. Was für ein Anblick.

Zum Tagesabschluss wollen wir noch den Elephant Rock fotografieren, der allerdings nur zu Fuß erreichbar ist, und an dem schlussendlich das Licht fehlte. Die übrige Gruppe ist im Balintoy Harbour geblieben und hat diesen fotografisch erfasst. 

Tag 10

Und wieder geht es vor dem Frühstück los, diesmal zum Kinbane Castle. Wir haben heute einen unglaublichen Sonnenaufgang und können diesen in aller Ruhe in Szene setzen. 

Nach dem Frühstück geht es zum Balintoy Harbour und Elephant Rock, das Morgenlicht ist die bessere Wahl für diesen Platz, und das wollte ich unbedingt nochmal nutzen. 

Dann geht es entlang der Küste mit einigen Stopps langsam zurück nach Dublin, allerdings nicht ohne dem Titanic Museum in Belfast einen Besuch abzustatten. 

Tag 11

Am letzten Tag teilen wir uns auf, während Sabine, Roswitha und Jörg das Trinity College mit der großen Bibliothek besuchen bringe ich mit Dietmar den Leihwagen zurück und wir treffen uns anschließend in der Stadt auf einen letzten, prämierten und sehr leckeren Irish Coffee. Dann geht es mit dem Taxi zum Hotel, wo wir auschecken und mit dem Shuttel Bus zum Flughafen fahren. 

Eine manchmal anstrengende aber sehr eindrucksvolle Fotoreise geht zu Ende.

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